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Die Lügenglocke

Eine Produktion aus dem Jahr 1993

Der Bürgermeister Filzer hat den Gemeinderat in seine Wirtsstube gerufen. Er macht den Vorschlag, jeder gibt 10.000,- Schilling für den Ausbau einer Diskothek, die ein Ausländer gründen will. Filzer und seine drei Aspezis erhoffensich hierdurch das große Geschäft. In diese Spekulationspläne platz der Pfarrer mit seiner Meldung, dass die Kirchturmglocke herabgestürzt und zerschellt ist. Er bittet die Anwesenden um eine Spende. Aber plötzlich gehört das „Kleeblatt“ zu den Ärmsten der Gemeinde. Die Bitte des Pfarrers bleibt ungehört. Thomas, ein junger elektriker, der sein Geld als Aushilfskellner verdient, macht hinter der Theke seine Charakterstudien. Empört über das Benehmen der Großkopferben faßt er einen Plan. Er montiert, versteckt in einem Baum, einen Lautsprecher und steckt einen Sender in seine Tasche. Hierduch gelingt es ihm, eine unsichtbare Glocke läuten zu lassen. – Und dieser Glocke lautet immer, wenn einer in der Gaststube lüagt oder fluacht. Sobald das saubere Gespann in der Gaststube ist, hört die Glocke kaum auf zu läuten. Trotz Glockensuche mit den schlimmsten Folgen, gelingt es ihnen nicht, die „Lügenglocke“ abzustellen. Thomas bleibt dabei, nur eine große Spende an die Kirche, läßt des „Hergotts Glocke“ wieder verstummen. Der Pfarrer kann sich freuen, denn um nicht ständig als Lügner ertappt zu werden, spenden die Männer große Beträge. Thomas ist der Glücklichste, denn durch seine „Erfindung“ wird das Wirtstöchterl Sabine gezwungen die Wahrheit zu sagen und die ist, dass sie thomas liebt. Die neue Glocke kann zur Hochzeit läuten!

Es ist eine alte Weisheit, daß sich die Reichen armselig benehmen, wenn es ums Helfen geht. Und deshalb kommt ein Elektriker auf die Idee einer künstlichen Glocke, die die Geizigen zur Einsicht bringt. Sie läutet, wenn einer, der nicht spenden will, Armut vorlügt.

Der Autor: Fred Bosch
Fred Bosch wurde am 1.2.1919 in München geboren und ist am 21.9.1997 verstorben. Der ausgebildete Feinmechaniker lebte mit seiner Frau am Starnberger See, beschäftigte sich in seiner Freizeit gerne mit Kakteen und baute Puppenhäuser mit vollständigen Einrichtungen. Als Frührentner kam er plötzlich auf die Idee, Theaterstücke zu schreiben. Sehr zu Gute kam ihm dabei seine fast 20-jährige Tätigkeit als Schauspieler, Regisseur und Bühnentechniker an einer Münchner Bühne. Das herzhafte Lachen des Publikums war für ihn die größte Anerkennung seiner Stücke. Zwölf Stücke haben wir von ihm angenommen, einige davon wurden auch im Fernsehen aufgezeichnet, sein erfolgreichstes ist sein erstes: „Die Lügenglocke“.

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