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Kein Platz für Idioten

Eine Produktion aus dem Jahr 1995

Ein verhaltensgestörter, auffälliger Bursch wird von seinen kleinbürgerlichen Eltern als Idiot behandelt, geschlagen und abgelehnt. Ein Rentner nimmt sich seiner an. Beide pflegen einen liebenswürdigen, menschlichen Umgang miteinander, zu dem sonst niemand in der Lage ist.

Außenseiter haben keinen Platz. Sie stören in der fremdenverkehrten Gemeinde, in der alles so hergerichtet ist, wie es die Fremden haben wollen und wie man es selbst haben will, idyllisch und gemütlich. Aber hinter dieser Gemütlichkeit verbirgt sich Gewalttätigkeit. Was fremd ist, wird ausgestossen, also soll der Idiot in ein Heim.

Der Autor: Felix Mitterer
Das Erstlingsstück von Felix Mitterer ist ein Volkstheater-Schlüsselstück. Es gibt eine Antwort auf die Frage der Funktion von Deppen auf der Bühne, über die im alten ländlichen Lustspiel für gewöhnlich nur gelacht wird. Mitterer bekennt sich zur Integration von Außenseitern und beschreibt realistische Situationen, in denen er der lächerlichen Kleinbürgerlichkeit einen Spiegel vorhält.

Felix Mitterer wurde als Sohn der verwitweten Landarbeiterin Adelheid Marksteiner und eines rumänischen Flüchtlings geboren und direkt nach der Geburt von einem mit der Mutter damals befreundeten Landarbeiterehepaar adoptiert. In Kitzbühel und Kirchberg ging er zur Schule, besuchte danach die Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck und arbeitete ab 1966 beim Innsbrucker Zollamt. 1970 wurden seine ersten Beiträge im ORF gebracht. 1977 machte er sich als freier Autor selbständig. Neben seiner literarischen Tätigkeit tritt er auch immer wieder, wie in seinem ersten Theaterstück Kein Platz für Idioten, als Schauspieler auf.

Mitterer bezeichnet sich selbst als „Tiroler Heimatdichter und Volksautor“ und führt mit seinen Werken, die sich oft einer mundartlichen Kunstsprache bedienen, die Tradition des Volksstücks in Inhalt und Form fort. Dabei greift er meist problematische und kontroverse Themen auf, wie im Stück Kein schöner Land das Eindringen des Faschismus in die ländliche Gemeinschaft, oder das Verhältnis von Deutschen und Österreichern am Beispiel des Tourismus in Tirol in der Satire Die Piefke-Saga. Sie wurde vom ORF als mehrteilige TV-Serie ausgestrahlt und war beim Erscheinen 1991 höchst umstritten. Vor allem die Werke Die Piefke-Saga und Verkaufte Heimat (ebenfalls vom ORF ausgestrahlt) verhalfen Felix Mitterer Ende der 1980er Jahre zum großen Durchbruch. Seine Protagonisten sind oft sozial isolierte Außenseiter, wie in Kein Platz für Idioten oder Die wilde Frau.

Es wirken mit

Gottfried Heis
Regie .

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